Südtirol

Traditionelle Herz-Jesu-Feuer

Ein uralter Brauch, welcher im 18. Jahrhundert entstanden ist und noch heute in allen Teilen des Landes gepflegt wird.

Jedes Jahr, am dritten Sonntag nach Pfingsten, werden in Südtirol tausende Bergfeuer entzündet und erinnern an das „Herz-Jesu-Gelöbnis“ von 1796.

Herz-Jesu-Feuer_St.JakobKirche

Die St. Jakob Kirche in voller Pracht

Diese uralte Tradition geht auf die Zeit vor mehr als zwei Jahrhunderten zurück, als Tirol zum Schauplatz der napoleonischen Kriege wurde. Damals rückten die napoleonischen Truppen von Oberitalien aus Tirol immer näher. Die Tiroler waren in Bedrängnis. Der Stamser Abt regte an, das Land und die dürftig geschulten Soldaten dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen und göttlichen Beistand zu erbitten. Im Siegesfall wollte man jedes Jahr am Herz-Jesu-Sonntag diesen Schwur erneuern. Den Tiroler Truppen gelang es überraschend die Franzosen zu besiegen. Der Herz-Jesu-Sonntag wurde somit zum hohen Feiertag und der Brauch wird bis heute gepflegt.

Der Morgen des Herz-Jesu-Sonntag beginnt in Tramin mit einem christlichen Gottesdienst und der traditionellen Prozession durch das Dorf.

Herz-Jesu-Fahne

Die traditionelle Herz-Jesu-Fahne

Am Abend, wenn die Dämmerung einbricht, werden die Bergfeuer in den Tälern und an den Berghängen und Berggipfeln entzündet und beleuchten den Himmel über Südtirol. Die Feuer werden in Form von Herzen, Kreuzen oder den Zeichen Christi entfacht.
Die Herz-Jesu-Feuer werden heute von Vereinen oder im Freundeskreis vorbereitet. Es werden keine Kosten und Mühen gescheut, um auch auf den höchsten Gipfeln helle Feuer zu entflammen. Oft wird das Brennholz dafür stundenlang auf die Bergspitze hinaufgetragen.

Herz-Jesu-Feuer_Roen

Herz-Jesu-Feuer über Tramin

Stimmungsvoll lodern dann die Flammen und erleuchten den nächtlichen Himmel über Südtirol.

Das Herz-Jesu-Fest ist sowohl für Einheimische, als auch für Gäste ein besonders eindrucksvolles Erlebnis.

 

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