Südtirol

Unser Wasser

Das Wort Nachhaltigkeit ist in aller Munde und findet auch im Tourismus immer mehr Einhalt. Ressourcen schonen bedeutet schließlich nicht immer nur Verzicht, es kann auch helfen Geld zu sparen.

So ist es zum Beispiel sinnlos in Südtirol Wasser aus Plastikflaschen zu trinken, wenn wir in Tramin wunderbares Quellwasser aus den Quellen Klapf, Zoggler, Rungg, Bach und Söll beziehen. Im Traminer Dorfblatt vom 8. April 2023 wurde hierzu ein denkwürdiges Rechenbespiel durch die Umweltkommission Tramin gemacht:
1.000 Liter Wasser aus der Leitung kostet knapp 2 Euro. Nun geht man ins Geschäft und kauft Wasser in der Plastikflasche und bekommt dafür vielleicht 2-4 Liter. Über das Jahr gesehen, bedeutet dies bei einem angenommenen Wasserkonsum eines Menschen von 2 Litern pro Tag, eine echte Ersparnis. Hinzu kommt, dass das Wasser aus der Leitung noch Ressourcen und Energie für Produktion, Transport, Verkauf und Recycling der Flaschen einspart.

Brunnenwasser_pixabay

Wasser – Quell des Lebens             (c) pixabay

Das Projekt Südtirol Refill Alto Adige, welches der Dachverband für Natur- und Umweltschutz mit der Website www.refill.bz.it ins Leben gerufen hat, befasst sich ebenfalls mit dem Thema Wasser. Auf der Webseite befindet sich eine Karte mit öffentlich zugänglichen Brunnen oder Auffüllstationen, welche das Befüllen der eigenen Trinkflasche ermöglicht. Dies ist vor allem für Wanderer und Radfahrer eine wichtige Information. Auch die Traminer Trinkbrunnen wurden eingefügt und diese werden auch von der Webseite von südtirol.info übernommen und haben somit eine noch größere Reichweite. Ein weiteres Projekt, welches in diese Richtung geht ist Achtsamkeit am Berg, welches von IDM ins Leben gerufen wurde und sich auch mit dem Thema Müllvermeidung und der Nutzung von Leitungswasser befasst. Das Projekt möchte unter anderem die Gastbetriebe unterstützen, auf die Nutzung unseres Qualitätswassers hinzuweisen, denn der Startpunkt für Veränderung ist immer Information. Eine Idee für Vermieter wäre zum Beispiel, den Gästen in den Wohnungen/Zimmern eine Flasche zur Verfügung zu stellen mit einem Infoaufsteller zu unserem Wasser.

Das Einsparungspotential betrifft nicht nur den einzelnen Bürger, sondern trifft der Energieaufwand vor allem auch Beherbergungsbetriebe, für welche dieser einen enormen Kostenfaktor darstellt. Wasserknappheit wird in allen Lebensbereichen zum zentralen Thema, deshalb wird das Sparen dieses wichtigen und immer knapper werdenden Allgemeingutes, im Sinne der Nachhaltigkeit immer wichtiger. Die Aufbereitung für Warmwasser (inkl. Gebühr an die Gemeinde) hat sich seit einigen Jahren fast verdoppelt und liegt zurzeit bei ca. 10 Euro/m³ – Tendenz steigend. Wenn man bedenkt, dass dieser Aufwand ca. 12% des gesamten Energieverbrauches eines Betriebes ausmacht, versteht man sofort auch dass hier ein großes Einsparpotential vorhanden ist.

10 kleine Tipps zum Wassersparen:

Wasserzähler: Die Montage von Kalt- und Warmwasserzählern ist sinnvoll, um den eigenen Verbrauch zu messen und um zu verstehen, wo im Betrieb der Verbrauch am höchsten ist.
Durchflussbegrenzer: Diese begrenzen die Menge an Wasser und vermindern so den Wasserverbrauch bis zu 30%.
Toilettenspülung: Spülungen mit Sparknopf gehören bei uns schon fast zum Standard. Es schadet allerdings nicht einen Infokleber anzubringen, damit der eine oder andere Gast sich erinnert den kleinen Knopf zu drücken, um wertvolles Wasser zu sparen.
Wasserarmaturen: Tropfende oder verkalkte Armaturen haben große Verluste. Eine regelmäßige Wartung ist deshalb sinnvoll.
Wäschewechsel: Sensibilisieren Sie ihre Gäste dahingehend, dass ein täglicher Handtuchwechsel nicht notwendig ist. Bedenkt man, dass dadurch 270.000 Liter Wasser jährlich eingespart werden kann, schlägt dies auch bei der Energiebilanz zu buche.
Wellnessbereich: Mit klar kommunizierten Abdeckzeiten und Temperaturanzeigen des Schwimmbades lassen sich Reklamationen vermeiden. Jeder Grad Reduzierung bringt deutliche Einsparung. Auch Zeittaster bei den Armaturen im Spa-Bereich bringen Einsparungen.
Warmwasseraufbereitung: Das Errichten einer Solaranlage ist zu bevorzugen. Auf ausreichender Wärmedämmung bei den Rohrleitungen ist zu achten und eine dezentrale Wasseraufbereitung kann Sinn machen, um zu lange Rohrleitungen zu vermeiden.
Regelungssysteme: Moderne Regelungssysteme reduzieren Energieaufwand. Pumpen werden automatisch aktiviert, sobald Wasser gebraucht wird und auch die jeweilige Heizquelle entsprechend herangezogen.
Entkalkungsanlage: Mit dem richtigen Härtegrad lassen sich die Temperaturen bei den Waschgängen reduzieren.
Trinkwassersensibilisierung: Mitarbeiter sensibilisieren und Gäste informieren. Durch den achtsamen Umgang mit der Ressource Wasser, lässt sich Geld sparen und es schont die Umwelt. (Quelle: HGV-Zeitung Dezember 2022, s.16)

IDM Südtirol-Alto Adige_Armin Terzer

Auch im Wellnessbereich kann gespart werden                        (c) IDM Südtirol-Alto Adige_Armin Terzer

Nachhaltigkeitslabel Südtirol

Basierend auf den Kriterien des Global Sustainable Tourism Council (GSTC) hat die IDM Indikatoren definiert, die als Grundlage dienen, die Nachhaltigkeit von Unterkünften und Destinationen messbar zu machen. Besonders nachhaltige Betriebe erhalten das Nachhaltigkeitslabel Südtirol, welches durch ein 3 Stufen Modell erreicht werden kann.

Auch Unterkunftsbetriebe können Träger des Nachhaltigkeitslabel Südtirol werden, wenn sie gewisse Kriterien wie zum Beispiel Nachhaltiges Management, Kulturelle Nachhaltigkeit, Sozioökonomische Nachhaltigkeit und Ökologische Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb oder Destination umsetzen. Jeder Betrieb kann individuell entscheiden, welche anerkannten Zertifikate (bzw. Levels) er anstreben möchte, und die damit verbundenen Maßnahmenpakete umsetzen.

Unser Mitgliedsbetrieb Traminerhof steht zur Zeit bei Level 1 und darf in seiner Bewerbung das entsprechende Zertifikat verwenden.
Die IDM verwaltet und verleiht das Label und unterstützt Antragsteller sowie Träger des Labels in ihrem Handeln. Das erhaltene Zertifikat kann durchaus ein Vorteil im Buchungsjungle darstellen, da dieses Kriterium in Zukunft mit Einführung des Marketplace auch als Filterkriterium Anwendung finden wird.

Mehr Infos zu den Anmeldungsmodalitäten und Kriterien findet ihr hier

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